Vierter Gleichstellungsbericht

Cover Vierter Gleichstellungsbericht

Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation

Der Vierte Gleichstellungsbericht widmet sich dem Klimawandel und Klimapolitiken in Deutschland unter dem Aspekt der Geschlechtergerechtigkeit. Die Sachverständigen waren beauftragt Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sowie Auswirkungen umwelt- und klimapolitischer Maßnahmen auf die Geschlechterverhältnisse darzustellen, Empfehlungen zur gleichstellungsorientierten Gestaltung der ökologischen Transformation zu erarbeiten, und Empfehlungen zu Strukturen, Instrumenten und institutionellen Mechanismen für eine an Art. 3 Abs. 2 und 3 Grundgesetz orientierte Gleichstellungs-, Umwelt- und Klimapolitik zu entwickeln. Die von Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus im März 2023 berufene Sachverständigenkommission übergab ihr Gutachten Anfang Januar 2025 an die Ministerin. Dieses wurde Anfang März 2025 veröffentlicht. Am 12. März 2025 beschloss das Bundeskabinett die Stellungnahme der Bundesregierung zum Vierten Gleichstellungsbericht, die zusammen mit dem Gutachten als Gleichstellungsbericht veröffentlicht wurde (Bundestags-Drucksache 20/15105). Der Bericht wurde anschließend dem Bundestag und dem Bundesrat vorgelegt.

Vierter Gleichstellungsbericht beim BMBFSFJ Informationen zum Gutachten für den Vierten Gleichstellungsbericht

Inhalte des Vierten Gleichstellungsberichtes

Der Bericht zeigt anhand verschiedener Handlungsfelder geschlechterbezogene Folgen des Klimawandels und gleichstellungsrelevante Auswirkungen der darauf reagierenden Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen auf. Dabei wird deutlich, dass der Klimawandel Frauen, einkommensarme und andere strukturell benachteiligte Menschen besonders hart trifft.
Gleichzeitig laufen Transformationsstrategien, die einseitig auf technik- und industrieorientierte Lösungen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen setzen, Gefahr Geschlechterungleichheiten zu verschärfen. Klimapolitiken müssen daher die grundlegenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ursachen des Klimawandels adressieren und nicht nur sozial, sondern auch geschlechtergerecht gestaltet werden.
Eine sozial-ökologische Transformation muss den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen mit sozialen Zielen verknüpfen. Dazu gehört es, die Gleichstellung der Geschlechter als Querschnittsaufgabe in allen Maßnahmen der Transformation zu verankern.

Informationsblatt zum Vierten Gleichstellungsberichtericht

Handlungsfeldübergreifende zentrale Aussagen

Kernbotschaften der Handlungsfelder

Das Thema Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation berührt viele Handlungsfelder. Der Bericht fokussiert zum einen Handlungsfelder, die häufig im Kontext des Klimawandels adressiert werden, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren oder die Umwelt an klimatische Veränderungen anzupassen. Zum anderen befassten sich die Sachverständigen mit Handlungsfeldern, die in der Gleichstellungspolitik häufig adressiert werden. Der Vierte Gleichstellungsbericht knüpft hier an die Themen der vorherigen Gleichstellungsberichte an.

  1. Energieerzeugung
  2. Zirkuläre Wirtschaft
  3. Landwirtschaft
  4. Stadt- und Raumentwicklung
  5. Mobilitäts- und Verkehrsplanung
  6. Wohnen und Energienutzung
  7. Ernährung
  8. Gesundheit
  9. Arbeit und Zeit
  10. Arbeitsmarkt
  11. Finanzen

 

Der Bericht schließt mit Empfehlungen für gleichstellungsorientierte Mechanismen ab, die vor allem die Umsetzung einer geschlechtergerechten sozial-ökologischen Transformation auf Bundesebene befördern sollen. Dazu gehört es zum Beispiel, ressortübergreifende Arbeitsstrukturen einzuführen, die gleichstellungsorientierte Folgenabschätzung anzupassen und ebenso wie Gender Budgeting als Regelpraxis einzuführen.

Veröffentlichungen

Für eine umfassende Bestandsaufnahme beauftragte die Sachverständigenkommission Expertisen und führte mehrere Hintergrundgespräche mit Expert*innen. Eine vollständige Übersicht über die Publikationen zum Vierten Gleichstellungsbericht finden Sie unter Veröffentlichungen.

Die Sachverständigen­kommission

Die Sachverständigenkommission des Vierten Gleichstellungsberichts ist interdisziplinär zusammengesetzt. Die unabhängig und ehrenamtlich arbeitenden Sachverständigen gehören den Fachdisziplinen Soziologie, Politikwissenschaften, Volkswirtschaftslehre, Bauingenieurwesen, Geografie und Rechtswissenschaften an.

Prof. Dr. Silke Bothfeld
Prof. Dr. Silke Bothfeld (Vorsitzende)
Politikwissenschaften
Dr. Peter Bleses
Dr. Peter Bleses
Politikwissenschaften
Prof. Dr. Sigrid Boysen
Prof. Dr. Sigrid Boysen
Rechtswissenschaften
Prof. Dr. Gülay Çağlar
Prof. Dr. Gülay Çağlar
Politikwissenschaften
Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben
Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben
Umweltsoziologie
Prof. Dr. Jakob Kapeller
Sozioökonomie
Ulrike Röhr
Bauingenieurwesen / Soziologie
Dr. Immanuel Stieß
Dr. Immanuel Stieß
Sozialwissenschaften
Porträt Prof. Dr. Johannes Wenckebach
Prof. Dr. Johanna Wenckebach
Rechtswissenschaften
Prof. Dr. Carsten Wippermann
Prof. Dr. Carsten Wippermann
Soziologie
Prof. Dr. Brigitte Wotha
Prof. Dr. Brigitte Wotha
Geographie

Zeitstrahl der Berichtserstellung

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